Dr. Martin Luther in der Philatelie
Briefmarken zum Thema "Martin Luther"

Wormser Geschichte mit Briefmarken erzählt



16. Jahrhundert
Im Jahr 1500 erlebte die Stadt Worms eine Zeit des Glanzes und der spirituellen Vielfalt. Die Stadt beherbergte zahlreiche Stifte, Klöster und Kapellen, die das religiöse und kulturelle Leben prägten. In dieser Blütezeit lebten etwa 6000 Menschen in Worms, darunter eine bedeutende jüdische Gemeinde mit rund 250 Mitgliedern. Die Geistlichkeit der Stadt zählte 186 Geistliche, die in den vielen Kirchen und Kapellen tätig waren, sowie zahlreiche Mönche und Nonnen in den Klöstern.


Am 20. September 1502 wurde der blinde Ratsschreiber Reinhart Noltz durch eine Operation des Elsässer Arztes Meister Philipp geheilt und erhielt sein Augenlicht zurück. Nur ein Jahr später, im Jahr 1503, wurde die erste Apotheke in Worms erwähnt, als bei der Beerdigung des Bischofs Johann der Leichenwagen an der „apotecke zur langen Ketten“ vorbeizog.

Kaiser Maximilian I 1459 - 1519
Kaiser Maximilian I 1459 - 1519
Schlüsselpfennig Worms um 1510
Schlüsselpfennig Worms um 1510

1505 reisten Reinhart Noltz und der Stadtschreiber Adam von Schwechenheim nach Köln, um eine Urkunde von König Maximilian I. zu erhalten, die der Stadt das Recht verlieh, mit rotem Wachs zu siegeln und Silbermünzen zu prägen. In den folgenden Jahren festigte die Stadt ihre Reichsfreiheit durch neue Siegel und verwehrte dem Bischof das Recht, Bürgermeister und Ratsmitglieder einzusetzen.

500 J. Riesling-Urkunde Pfeddersheim 1511-2011
500 J. Riesling-Urkunde Pfeddersheim 1511-2011
Pfeddersheim Stadtwappen
Pfeddersheim Stadtwappen
1984 Korea - Maximilan I
Maximilan I
12.01.1990 Fünf Jahrhunderte Rieslinganbau
12.01.1990 Fünf Jahrhunderte Rieslinganbau

1510 verlieh Kaiser Maximilian I. der Stadt das Recht, Goldmünzen zu prägen, und nur ein Jahr später wurde der Anbau der Rebsorte Riesling in Pfeddersheim urkundlich belegt.



















Schüsselpfennig Worms um 1510

 

Der Schüsselpfennig ist eine historische Silbermünze, die um 1510 in Worms geprägt wurde. Diese Münzen, bekannt für ihre besondere Prägeform mit breitem Rand, waren in der Region weit verbreitet. Worms war zu dieser Zeit eine wichtige Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich, und die Schüsselpfennige gehörten zu den gängigen Zahlungsmitteln.

 


Die Stadt erlebte auch die Drucklegung des ältesten Geburtshilfebuches, Der schwangeren Frauen Rosengärtlein“, verfasst von Eucharius Rößlin.

Franz von Sickingen
2023 - Franz von Sickingen

Im Jahr 1514 geriet die Stadt in eine dreijährige Fehde mit der mittelrheinischen Ritterschaft unter Franz von Sickingen, die den Handel und die Versorgung der Stadt bedrohte. Doch es war das Jahr 1521, das Worms unvergessen machen sollte.

17. April 2017 Sonderstempel Worms 500 Jahre Luther vor Kaiser und Reich - Maximumkarte 80 Cent Individual
17. April 2017 Sonderstempel Worms 500 Jahre Luther vor Kaiser und Reich - Maximumkarte 80 Cent Individual
Vignette Worms 1921 - 400 Jahre Reformation - Canada, Reichstag zu Worms, Martin Luther 1521, Worms
Vignette Worms 1921 - 400 Jahre Reformation - Canada
Vignette Worms 1921 - 400 Jahre Reformation - RZW, Martin Luther 1521, Worms
Vignette Worms 1921 - 400 Jahre Reformation - RZW
Vignette Worms 1921 - 400 Jahre Reformation - Ungarn, Martin Luther 1521, Worms
Vignette Worms 1921 - 400 Jahre Reformation - Ungarn
2019.11.08_Sonderstempel KarlV Kiel Nr 21 276_1
2019.11.08_Sonderstempel KarlV Kiel Nr 21 276_1

Der Reichstag zu Worms: Am 16. April 1521 wurde die Ankunft Martin Luthers in der Stadt durch Trompetenstöße vom Domturm angekündigt. Luther, begleitet von Justus Jonas und anderen Gefährten, bezog Quartier im Johanniterhaus. Am 17. April trat er vor den Kaiser und die versammelten Fürsten und bat um Bedenkzeit, um seine Antwort auf die Fragen nach seinen Schriften vorzubereiten. Am folgenden Tag erklärte Luther, dass er seine Lehren nicht widerrufen könne. Seine mutigen Worte „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“ hallten durch die Hallen des Reichstags.
Nach Luthers Abreise am 26. April und der Verkündung des Wormser Edikts am 26. Mai, das Luther in die Reichsacht erklärte, wurden seine Schriften öffentlich verbrannt. Doch in Worms fanden seine Lehren schnell Anhänger. Bereits während des Reichstags stellten sich Geistliche wie Johannes Rom und Nikolaus Maurus auf Luthers Seite, und die Magnuskirche wurde zu einem Zentrum der evangelischen Bewegung. Worms wurde zu einem Zentrum und Experimentierfeld der Reformation.


1524 wurde hier erstmals eine deutsche evangelische Messe gedruckt. Die Jahre darauf waren geprägt von religiösen Konflikten und Umbrüchen. 



Der Versuch des Wormser Stadtrats, in der Zeit des Bauernkriegs 1525 alle bischöflichen Privilegien zu beseitigen, scheiterte. Worms wurde aber evangelisch; der Bischof und die Geistlichen behielten ihre Sonderrechte und den Dom, römisch-katholische Gläubige konnten jedoch nicht Mitglied im Stadtrat werden. 1525 plünderten Bürger das Augustiner-Chorherrenstift Kirschgarten während der Bauernkriegsunruhen und entmachteten den Klerus. Die fürstliche Gegenpartei siegte in der Schlacht bei Pfeddersheim und zwang die Stadt, sich den alten Rechten zu beugen.



1526 veröffentlichte William Tyndale in Worms die erste englische Version des Neuen Testaments.

Bis 1527 hatte sich die lutherische Lehre in Worms durchgesetzt. Der Rat der Stadt berief den Theologen Leonhard Brunner als evangelischen Prädikanten und gründete eine lutherische Lateinschule im Barfüßerkloster. Auch in den folgenden Jahrzehnten blieb Worms ein bedeutendes Zentrum der Reformation, das die religiöse und kulturelle Landschaft Deutschlands nachhaltig prägte.





Worms-Bistum - Georg von. Schönenberg 1580-1595
1/2 Batzen 1595 /Vs: Wappen /Rs: Doppeladler / Silber / 1,20g / 18mm



Sebastian Münster Holzschnitt 1580; Stadtansicht Worms
Landkarte Stadtplan Worms von Sebastian Münster Holzschnitt 1580
Sebastian Münster Holzschnitt 1580; Stadtansicht Worms
Landkarte Stadtplan Worms von Sebastian Münster Holzschnitt 1580

Stadtansicht Worms: Historische Ortsansicht. Im Stil der Zeit kolorierter Holzschnitt von Sebastian Münster, um 1580, Abmessung: 44 x 32 cm


 
 
 
 
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